Wiesentheid. Die Raiffeisenbank Mainschleife -Steigerwald eG hat Ende Juni ihre jährliche Vertreterversammlung in der Steigerwaldhalle in Wiesentheid durchgeführt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Robert Menz begrüßte 82 Vertreter/innen der Genossenschaft, sowie einige Ehrengäste und zahlreiche Mitarbeitende der Bank und aus dem genossenschaftlichen Verbund. Er stellte fest, dass die Einladung frist- und satzungsgemäß erfolgt und die Vertreterversammlung beschlussfähig ist. Im Bericht des Aufsichtsrats ging er auf die derzeit schwierigen Finanzmärkte ein und betonte, wie wichtig es war, im letzten Jahr mit der Fusion der drei Nachbargenossenschaften eine stärkere und größere Einheit zu bilden. Zudem betonte er die Bedeutung einer gut ausgebildeten und motivierten Belegschaft als Schlüssel für den Erfolg - sowohl im Kundengeschäft als auch in den verschiedenen internen Abteilungen.
Im Bericht des Vorstandes ging der Vorstandsvorsitzende Martin Weber zuerst auf die allgemeine Wirtschaftslage und die Finanzmärkte im Jahr 2021 sowie auf die weiterhin ausufernde Regulatorik ein.
Er informierte die Teilnehmer anschließend über Wichtiges und Wissenswertes rund um die Raiffeisenbank. Geschäfte der Kunden mit der Bank kommen der Region wieder zugute. So wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 340.000 Euro an Investitionen in Geschäftsausstattung und Gebäude getätigt, dies hauptsächlich mit örtlichen Firmen. Spenden wurden insgesamt 110.000 Euro in der Region verteilt. Auch die Kommunen konnten sich über hohe Gewerbesteuerzahlungen in diesem Geschäftsjahr freuen.
Des Weiteren ging der Vorstandsvorsitzende auf die im Frühjahr, unter Corona-Bedingungen durchgeführte Vertreterwahl ein und bedankte sich bei allen Mitgliedern der Bank, die sich zur Wahl gestellt haben, für ihre Bereitschaft, dieses Ehrenamt zu übernehmen. Alle gewählten Vertreterinnen und Vertreter beglückwünschte er herzlich zur erfolgten Wahl. Im Rahmen dieser Vertreterwahlen wurden für die Teilnahme Spenden an die Kindergärten im Geschäftsgebiet ausgelobt. Er konnte mitteilen, dass in diesem Zusammenhang insgesamt 10.000 Euro an Spendengeldern verteilt wurden.
Martin Weber ging dann noch auf die erfolgreich durchgeführte Fusion im Vorjahr ein und betonte, dass trotz Corona alle Projekte erfolgreich abgearbeitet wurden. Die technische Fusion und der Registereintrag erfolgten gemäß der Planung im Oktober 2021 und die Prüfung hat attestiert, dass die Verschmelzung formell ohne Beanstandung vollzogen wurde.
Was das weit überdurchschnittliche Geschäftsstellennetz der Bank betrifft, wird es immer schwieriger werden, alle Stellen mit Personal zu besetzen, so Herr Weber. Auch im Bankwesen nimmt der Fachkräftemangel zu und einige Mitarbeitende werden in den nächsten Jahren in den verdienten Ruhestand wechseln. Dennoch soll an den Planungen festgehalten werden, dieses und das kommende Jahr an den derzeitigen Geschäftsstellen und Geschäftszeiten festzuhalten.
Vorstand Rouven Lewandowski präsentierte der Vertreterversammlung die Geschäftszahlen aus dem Jahr 2021. Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Mainschleife - Steigerwald eG ist gegenüber den zusammengefassten Bilanzsummen der Vorgängerinstitute um 5,9 % auf 858 Mio. Euro gestiegen. Sehr erfreulich war auch das Wachstum der Kundenkredite um 15,8 Mio. Euro und der Kundeneinlagen um 63 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung des außerbilanziellen Verbundgeschäfts betreut die Bank nunmehr Kredite und Geldanlagen für Kundinnen und Kunden in Höhe von rund 1,7 Mrd. Euro. Dies stellt erneut einen großen Vertrauensbeweis von Privat- und Firmenkunden sowie Institutionen in „Ihre Raiffeisenbank“ und das damit verbundene Geschäftsmodell der persönlichen Nähe dar.
Die Provisionsspanne konnte auf Basis dieses Vertrauens und trotz der gestiegenen Bilanzsumme auf der bisherigen Quote gehalten werden. Indes war die Zinsspanne angesichts der Niedrigzinsen weiter rückläufig. Die Betriebskosten waren hauptsächlich wegen der Kosten der Fusion höher als im Vorjahr. Das zufriedenstellende Gesamtbetriebsergebnis war deshalb etwas niedriger als im Vorjahr, lag aber leicht über den Planungen.
Durch die Zuführung des Ergebnisses konnte das Eigenkapital der Genossenschaft weiter gestärkt werden. Das erwirtschaftete, versteuerte Eigenkapital der Bank liegt weiterhin über dem Schnitt der bayerischen Genossenschaften. Dies stellt für die Raiffeisenbank Mainschleife – Steigerwald eG einen großen Vorteil bei der Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen dar, führte Vorstand Lewandowski aus.
Nach Stärkung der Rücklagen soll aus dem erwirtschafteten Bilanzgewinn wie im Vorjahr die Auszahlung einer Dividende von 2,5 % erfolgen.
In seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender trug Robert Menz in den weiteren Tagesordnungspunkten den Bericht des Aufsichtsrates und den Bericht über die gesetzliche Prüfung vor. Er konnte vermelden, dass der Aufsichtsrat seinen satzungsmäßigen Überwachungsauftrag vollumfänglich erfüllt hat. Herr Menz erläuterte, dass es keine wesentlichen Feststellungen gegeben hat und auch dieses Jahr wieder der uneingeschränkte Prüfungsvermerk des Genossenschaftsverbandes erteilt wurde.
Der stv. Vorstandsvorsitzende Volker Kreißl übernahm die nachfolgenden Tagesordnungspunkte. Der Jahresabschluss wurde festgestellt und die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Gewinnverwendung genehmigt. Die Vertreterin Gerlinde Stier bat das Plenum um die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat und diese wurde einstimmig erteilt.
Bei den turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat erläuterte Volker Kreißl, dass jährlich satzungsgemäß ein Drittel der Mitglieder aus dem Aufsichtsrat ausscheidet. Dies betrifft in diesem Jahr Frau Gabriele Zobel aus Sommerach, sowie die Herren Robert Menz aus Volkach, Peter Fechner aus Wiesentheid und Hans Meyer aus Castell/Greuth.
Während Frau Zobel und die Herren Menz und Fechner sich zur Wiederwahl stellten und auch einstimmig wiedergewählt wurden, konnte Hans Meyer nicht mehr zur Wahl antreten, da er die satzungsmäßige Wahlaltersgrenze erreicht hat. Eine Nachwahl wurde nicht vorgeschlagen, da der Aufsichtsrat, der durch die Fusion im Vorjahr auf 13 Personen ausgeweitet wurde, in den nächsten Jahren wieder zahlenmäßig etwas reduziert werden soll.
Beim Tagesordnungspunkt „Ehrungen“ angekommen freuten sich der Aufsichtsratsvorsitzende Robert Menz und die anwesenden Bankvorstände, dass sie in diesem Jahr insgesamt drei verdiente und langjährige Organmitglieder ehren durften.
Mit Herrn Günter Hegwein aus Martinsheim/Enheim und Peter Fechner aus Wiesentheid erhielten zwei langjährige verdiente Aufsichtsräte die silberne Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes, nebst Ehrenurkunde. Robert Menz dankte den beiden für Ihr Engagement und freut sich auf die weitere sehr gute Zusammenarbeit.
Eine besondere Ehre wurde Hans Meyer zuteil, dem von Robert Menz für sein 30-jähriges ehrenamtliches Engagement in der genossenschaftlichen Gruppe die goldene Ehrennadel und eine Ehrenurkunde verliehen wurde.
Hans Meyer wurde an diesem Abend auch gleichzeitig aus dem Gremium verabschiedet. Robert Menz erwähnte in seiner Laudatio, dass Herr Meyer auch ein langjähriges Mitglied des Kreditausschusses war. „Ich habe von Dir viel gelernt und aufgrund Deiner großen und langjährigen Erfahrung in diesem Gremium waren für uns Deine Ratschläge stets sehr wichtig“ so der Aufsichtsratsvorsitzende Robert Menz. Direktor Martin Weber überreichte Hans Meyer ein Präsent und bedankte sich ebenfalls für die stets sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit und für die große Zuverlässigkeit des scheidenden Aufsichtsratsmitglieds.
Nachdem unter Punkt Verschiedenes einige Fragen seitens der Vertreterinnen und Vertreter beantwortet wurden gab Robert Menz das Wort weiter an den Vertriebsdirektor Michael Hippeli von Union Investment. Dieser hielt zum Abschluss der diesjährigen Vertreterversammlung der Genossenschaftsbank einen interessanten und aktuellen Impulsvortrag zum Thema „Inflation“.